Bereits
zum vierten Mal sind Pfarrkonferenz und Pastorendienst-besprechung zu Gast in
der Georgsanstalt BBS II in Uelzen. Und dieses Mal mit einem ganz besonderen
Gast, der Landesbischöfin der ev.-luth. Landeskirche Dr. Margot Käßmann, die an
diesem Tag den Kirchenkreis in Uelzen besucht. Käßmann interessiert sich an der
Georgsanstalt besonders für die Kooperation zwischen Kirche und berufsbildender
Schule. Diese „Kooperation" erschöpft sich an der Georgsanstalt nicht allein
durch den Gastgeberstatus für kirchliche Veranstaltungen sondern wird auch
zunehmend inhaltlich ausgestaltet.
„Wir sind gerne und traditionelle Gastgeber", so
bringt es die Schulleiterin der Georgsanstalt, Annette Due, auf den Punkt und
der für den Bereich Hauswirtschaft und Pflege verantwortliche Koordinator Peter
Luz ergänzt: „Wir möchten uns professionell um das Wohl unserer Gäste kümmern."
Dass dies gelungen ist, dafür haben die Berufsfachschülerinnen sowie die
Auszubildenden der Abteilung Hauswirtschaft professionell gesorgt. Angeleitet von ihren Lehrerinnen Dammann, Lindloff, Beyer und Kruse wurden sowohl die morgendliche
Pfarrkonferenz mit Kaffee und Fingerfood versorgt als auch ein „eat & talk"
Mittagsimbiss mit der Landesbischöfin organsiert. „In mitten einer Lehrküche
esse ich auch nicht jeden Tag" kommentiert Margot Käßmann sehr positiv dieses
außergewöhnlich ausgestaltete Ambiente.
Zuvor
interessierte sich Landesbischöfin Käßmann besonders für die Kooperation
zwischen Kirche und berufsbildender Schule. Diese „Kooperation" erschöpft sich
an der Georgsanstalt nicht allein durch den Gastgeberstatus für kirchliche
Veranstaltungen sondern wird auch zunehmend inhaltlich ausgestaltet.
Wertevermittlung und Spiritualität sind unter anderem die Pfeiler eines neuen
Konzeptes, das im Rahmen des geplanten regionalen Kompetenzzentrums Sozial- und
Frühpädagogik SoFrUe bei den angehenden Erzieherinnen und Erziehern verortet
werden soll. Rüdiger Sawatzki, Kirchenkreisjugendwart in Uelzen bringt das Ziel
von BOB (Bildung Orientierung Begegnung) auf den Punkt: „Im Rahmen dieser Tage
zur Orientierung konzipieren Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs
Sozialpädagogik eine mehrtägige thematische Freizeit mit Jugendlichen, führen
diese durch und reflektieren sie."
„Dieses Pilotprojekt einer inhaltlichen Kooperation
zwischen der Ev. Jugend Uelzen und der Georgsanstalt ist in der Form
niedersachsenweit einmalig", so Michael Kobbeloer, Koordinator der Abteilung
Sozialpädagogik und verantwortlich für das Konzept SoFrUe. Die Kooperation wird
das SoFrUe um einen religionspädagogischen Aspekt und eine besondere
Zusatzqualifikation für Erzieherinnen erweitern.
Schülerinnen und Schüler, die
sowohl in der Ev. Jugend als auch in der Erzieherinnenausbildung sind, erörtern
mit den Gästen aus Hannover ihre positiven Erfahrungen mit diesem Konzept.
„Luther
hat die Bibel ins deutsche übersetzen lassen, um allen Menschen die Möglichkeit
zu geben, zu lesen und sich zu bilden - um Gottes Wort zu erfahren" so Käßmann
zum Abschluss der Diskussion mit Lehrerinnen und Schülerinnen der Georgsanstalt
und sie ergänzt, dass Luther den Schulbesuch von Mädchen als wichtig erachtet hat - ein Aspekt, der in der Georgsanstalt
sehr positiv wiederhallt, da der
Anteil an jungen Frauen an einer Schule, deren
Schwerpunkt unter anderem die Humandienstleistungen sind, überproportional hoch
ist. Dass Bildung und Kirche zusammen gehören und dass es sinnvoll ist,
Kooperationen mit den berufsbildenden Schulen für Humandienstleistungen
voranzutreiben, war letztendlich die einhellige Meinung in dieser kleinen
Diskussionsrunde.
Als kleines Geschenk erhielt Margot Käßmann vier Eintrittskarten für die Aufführung der inzwischen fast legendären Theater AG der Georgsanstalt. Im
Anschluss besuchte Landesbischöfin Käßmann Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Diakonie und hielt einen Vortrag in der St. Marien Kirche zum Thema: „Bibel,
Beten, Bildung und Bekenntnis - auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017".
Weitere Bilder vom Besuch der Landesbischöfin - hier klicken !
{multithumb}