Anlässlich des Volkstrauertages legten Schülerinnen und Schüler der Einjährigen Fachschule
Agrarwirtschaft zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt Kränze an den Denkmalen für die
Gefallenen der beiden Weltkriege nieder. Schülerinnen und Schüler aus den Fachoberschulen
Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie hielten die Gedenkreden und gaben bewegende Impulse
an jenem 09. November, der gleichsam als ambivalenter, vielschichtiger Schicksalstag der Deutschen
gilt.
Henrike Salau, FOF 12:
„Heute wollen wir nicht nur an die Kriegsgefallenen, die Ukraine und den Iran denken.
Wir wollen an alle 2 Milliarden Menschen denken, die unter rund 27 Konflikten auf unserer Welt
leiden. Denken wir an den Jemen. Dort leiden über 16 Millionen Menschen unter schwerer
Hungersnot. Alle 10 Minuten stirbt ein Kind an Unterernährung. Denken wir auch an die Menschen,
die seit Jahren oder Jahrzehnten in Madagaskar, Äthiopien, im Südsudan, in Afghanistan, in
Myanmar, Syrien und in allen anderen Kriegsgebieten leiden. Wir denken an alle Menschen, die im
Krieg misshandelt und vergewaltigt werden – und besonders an die Kinder.
Seien wir dankbar für unseren Lebensstandard, für jede Mahlzeit, für unsere gefüllten Supermärkte,
für unsere Schulbildung und unsere Arbeit – und besonders für den Frieden in unserem Land.“
Charlize Dorenkamp, FOF 12:
„Seit dem Tod von Mahsa Amini, die wegen eines verrutschten Hijabs von so genannten
Sittenpolizisten mitgenommen und misshandelt wurde und anschließend in behördlichen Gewahrsam
starb, demonstrieren Menschen online und offline. Frauen verbrennen solidarisch ihre Kopftücher als
Zeichen des Widerstandes gegen die autoritäre Regierung, als Art der Befreiung und
Selbstbestimmung gegen Jahrzehnte der Unterdrückung.“
Lilli Wagner, Fynn Grafe, FOF 12:
„Unrecht, ist die große List,
Krieg, man fragt sich, warum er ist.
Rache, wie von einem Egoisten,
Angst, die die Seele zerfrisst.
Immer wieder wird das Leben trist.
Nationen kämpfen, denen du zugehörig bist,
Ein Geschehen, das man nicht vergisst.
Unterdrückung, die Unschuldige auf die Knie zwingt,
Krieg, der durch Europa dringt.
Raub, der Existenz verschlingt,
Angst, die schlechte Träume bringt.
Intoleranz, die in der Regierung beginnt,
Not, die unsere Hilfe bedingt.
Ehrlichkeit, die im Kampf versinkt.“
Lukas Brandt, Jakob Clodius, Lüder Niemann, Tobias Splinter, FOS 12:
man muß was tun
muß man was tun
was muß man tun
tun muß man was
man hätte was getan
hätte man was getan
was hätte man getan
hätte man was getan
tun was man muß
was man tun muß
tun muß man was
was muß man tun
(FRANZ MON: man muß was tun)
Im Anschluss an eine stille Gedenkminute verdeutliche Abteilungsleiter Joachim Meyer die Bedeutung
der Erinnerungs- und Gedenkkultur am Schulstandort Ebstorf. Gedenken allein sei aber nicht genug;
„niemals wieder“ habe es schon zu oft geheißen. Vor dem Hintergrund erstarkender nationalistischer
Tendenzen, die bedrohliche Schatten auf die Zukunft Europas werfen, dürfe man Demokratie nicht als
Selbstverständlichkeit betrachten. Für ein demokratisches, vielfältiges und tolerantes Miteinander
bedürfe es vielmehr des Engagements jeder/s einzelnen.
Zum Ausklang der gemeinsamen Feierstunde lud Lehrerin Diana Möllmann im Namen des Vereines der
Ehemaligen und Freunde der Georgsanstalt e. V. zu Kaffee und Kuchen auf den Vorplatz des
Schulgebäudes ein.
Vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler für die gelungenen Beiträge zur Feierstunde.
Dem Ehemaligenverein und Frau Ritter seien für die Gedenkkränze sowie für das Kaffee- und
Kuchenbuffet herzlich gedankt.
Katharina Peters
Fotos: Michel Thies, Rüdiger Wagner
https://georgsanstalt.de/aktuelles/597-gedenken-gegen-das-vergessen-kranzniederlegungen-am-standort-ebstorf.html#sigProId9c310dc546