Die Oberstufe der Fachschule Sozialpädagogik berichtet von der Teilnahme an dem Wettbewerb um das beste Kurz- Theater. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten im Unterricht von Frau Schröder – Loa und Frau Stallmach zwei Stücke zur UNERHÖRT – Kampagne der Diakonie für eine offene Gesellschaft und traten gegen vier andere Theatergruppen an.
Mit „Die Verbraucher“ gewann die FSP II1 den Publikumspreis.
https://georgsanstalt.de/abteilungen/persoenliche-assistenz-sozialpaedagogik/aktuelles/503-die-fsp-ii-1-r%C3%A4umt-beim-uelzener-theaterbattle-den-publikumspreis-ab.html#sigProId070f1373ef
Beitrag der FSP II-1 (Sandra Fischer und Alyssa Niebuhr):
Alles begann damit, dass Frau Stallmach mit der freudigen Nachricht in die Klasse kam: „Wir werden an dem Theaterbattle teilnehmen“ Die Begeisterung hielt sich zunächst in Grenzen. Nachdem wir viel Zeit für die Themenwahl und die intensiven Diskussionen eingenommen hatten, blieb den Autoren; Lara Hoffmann, Angel-Marie Rowe-Lally, Laura Schmidt und Sandra Fischer nicht mehr allzu viel Zeit das Drehbuch fertig zu stellen. Die Hauptdarsteller Lea Schmidt (Gerda), Tiana Jahnke (Gerda in der Vergangenheit), Jessica Ziem (Gerda in der Gegenwart), Klara Flachbart (Gerda in der Zukunft) und Angel-Marie Rowe-Lally (Geist) glänzten in den Proben mit schauspielerischem Talent und ließen die Worte auf dem Papier lebendig werden.
Dann endlich war es soweit. Am 05.09.2019 durfte unter Rekordzeit von acht Minuten ein einziges Mal im Theater an der Ilmenau auf der Bühne geprobt werden. Kurz vor dem Auftritt erlangte die Nervosität dann ihren endgültigen Höhepunkt. Doch unsere Schauspielerinnen verkörperten mit Bravour ihre Rollen und überspielten kleine Patzer gekonnt. Doch worum ging es überhaupt? In der Kampagne „UNERHÖRT“ von der Lebensraum Diakonie geht es um Menschengruppe wie z.B. Obdachlose, Transsexuelle etc., die nicht gehört werden, da sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Am Donnerstagabend hatte jeder der sechs Gruppen sechs Minuten Zeit die Jury und das Publikum mit einem Theaterstück zu diesem Thema zu überzeugen. Unser Theaterstück war in Anlehnung der Weihnachtsgeschichte „Scrooge 1970“ entstanden. Mit Gerdas Zeitreise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wollten wir auf die Jugendlichen und ihr Anliegen, das sehr deutlich in der Fridays for Future Bewegung wird, hinweisen. „Wenn wir den Jugendlichen nicht zuhören, wer dann?“ lautete unsere Nachricht.
Mit den Worten „Wach auf und hör zu!“ unterstützen die restlichen Schüler*innen unserer Klasse das Theaterstück lautstark aus dem Publikum und ließen Gerda zu einem anderen Menschen werden.
Kaum waren alle Theaterstücke vorgespielt hielten wir stolz den Publikumspreis in der Hand und dann waren wir doch sehr froh diese Möglichkeit genutzt zu haben. Für unseren beruflichen Werdegang war es eine einzigartige Erfahrung. Die Vorstellung, mit seinem eigenen Klientel nächstes Jahr daran teilzunehmen, lässt Freude aufkommen.
Beitrag der FSP II-2 (Daniela Petrotschenko):
Unerhört! - Doch was bedeutet das ? Diese Frage stellte sich auch die Klasse FSP II/2 und kam zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Welche Menschen werden nicht erhört? Oder welches Verhalten ist unerhört? Eine Vielzahl von Erfahrungen und Gedanken machten sich in der Klasse breit, die dann zu dem Theaterstück „Mika“ führten. Doch wer ist eigentlich Mika? Wird ihr biologisches Geschlecht betrachtet, so ist sie eine Frau doch trägt sie die Kleidung von Männern und Frauen, denn sie fühlt sich beiden Geschlechtern zugehörig. Genau dieser Aspekt wird von den Mitschülern Mikas im Stück unter die Lupe genommen. Dürfen Menschen das? Einfach Männerkleidung tragen obwohl sie Frauen sind? Gibt es nicht eine Grenzen die nicht überschritten werden darf? Oder ist es gut sich auszuleben und seinen Empfindungen nach zu kommen? Dürfen sogar Männer Röcke tragen wie die Schotten ihre Kilts? Oder stößt so ein Verhalten auf Unverständnis? In einem inneren Monolog zweifelt Mika zunächst an sich selbst und denk über die Situation nach. Begleitet von dem Wort „Unerhört“ das aus dem Publikum dringt gelangt sie aber zu dem Schluss, dass doch alle Menschen verschieden sind. Endlich wird sie „Erhört!“Es handelt sich um ein Stück, dass zum nachdenken anregen möchte, denn gerade Geschlechterklischees gehören in der Zeit von Gender Diversität aus unseren Köpfen verbannt.
Fotos: Christian Helms