Begonnen hat alles am 20.05.2019, als sich die Klasse FSP1/ 2 unter Begleitung unserer Klassenlehrerin Frau Heuschen und Frau Danielova auf den Weg machten Prag machten.
Bereits die Ankunft am Hundertwasserbahnhof in Uelzen war ein Show-Laufen der unterschiedlichsten Koffertiere. Es gab Kleine und Große, Farbenfrohe, Dezente und so mancher fragte sich schon jetzt wie er sein Gepäck wuppen sollte und betete dafür, dass die Rollen doch bitte halten mochten. Nach kurzer Zeit und etwas Teamwork war jedoch der Einstieg in unseren Zug geschafft und es ging an das Sondieren der Sitzplätze, die wir glücklicherweise reserviert hatten. Die Aufregung war greifbar, während einige Mitschüler Musik hörten, sich Unterhielten, Spiele spielten oder sich auf die anstehende Englischarbeit vorbereiteten.
Unser einziger Zwischenstopp auf dem Weg nach Prag war Berlin, der genutzt wurde, um ein wenig Sonne zu tanken, ein Paar Schnappschüsse von nahe liegenden Sehenswürdigkeiten zu machen oder sich einen Kaffee oder Smoothie zu genehmigen. Bald darauf ging die Fahrt aber weiter, wobei wir die Aussicht auf grüne Wälder genießen konnten. Außerdem wurden bereits neue Freundschaften geschlossen mit Schülern einer anderen Schule, die unseren Weg teilten.
In Prag angekommen wurden wir von Zuzanna begrüßt, die unsere Reiseführerin für die nächsten Tage sein sollte. Gemeinsam mit ihr machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel Prokopka, wo wir uns in die bereits vor Reisebeginn eingeteilten Zimmer unserer Apartments begaben und erst einmal auspackten, bevor wir zu einem Spaziergang durch die Gassen der Prager Altstadt aufbrachen. Dort erkundeten wir den Wenzelsplatz, der ein wundervolles Schaubild der Architektur des Jugendstils darstellt. Außerdem machten wir erste Bekanntschaft mit der Karlsbrücke, die die Altstadt mit der Kleinenseite verbindet. Nach dem ersten Kennenlernen der Stadt machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Einige Schüler trauten sich bereits an die typische tschechische Küche während andere lieber bei der alt bewerten Pizza blieben. Am Abend waren dann alle erschöpft und ruhten sich für den nächsten ereignisreichen Tag aus.
Dieser begann am Dienstag mit einer Führung durch die Prager Burg „Hradcany“. Auf dem Weg zu der Burg erlitten wir fast einen Herzinfarkt als wir dachten, dass Zuzanna es nicht in die überfüllte Straßenbahn geschafft hätte, was sich jedoch als Irrtum erwies.
Auf der Burg erfuhren wir vieles über den Prager Fenstersturz und erhielten Einblicke in die Goldmachergasse, in der aber kein Gold glänzt, sondern winzige Häuser zu bestaunen sind, die gefüllt sind mit den verschiedensten Geschäften. Außerdem durften wir den St.-Veits-Dom besichtigen, der große Ähnlichkeiten mit unserem Kölner-Dom aufweist. Nach einiger Freizeit, die durch Shopping und Fotosession geprägt war, machten wir uns auf zu der Gedenkstätte „Heydrichiade“. Diese gilt als authentischer Schlachtplatz während des Zweiten Weltkriegs in Prag und diente als geheimes Versteck einer Gruppe von Fallschirmspringern nach dem Anschlag auf Reinhard Heydrich. Viele weitere geschichtliche Informationen erhielten wir durch einen passenden Film und weiteren Ausführungen von Zuzanna.
Den gemeinsamen Abschluss des Tages stellte die Abendvorführung des Stückes „Life is Life“ im Schwarzlichttheater Metro da, bei dem sich einige Mitschüler als wahre Naturtalente auszeichneten, als sie die Aufgaben der Schauspieler übernahmen und ein Pferd im Schwarzlicht zum Leben erweckten. Nach dem Schwarzlichttheater versuchten sich dann noch einige Schüler im Karaoke singen oder spielten gemeinsam Karten, wobei einige feststellen mussten, dass die Nutzung der Straßenbahnen ab einer bestimmten Uhrzeit komplizierter ist als am Tage.
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Der dritte Tag begann mit dem Besuch eines Kinderheimes und war gerade für uns als angehende Erzieher sehr informativ. Kaum einem von uns war bewusst, dass Erzieher in Tschechien studieren müssen, um den Beruf zu erlernen und die wenigsten hatten bereits ein Kinderheim besucht, wobei uns auffiel, dass Ikea Dauergast in den Zimmern des Kinderheimes war.
Leider war der Tag sehr regnerisch und wir konnten die Führung durch das jüdische Viertel und die Jerusalem-Synagoge nur bedingt genießen, auch wenn uns bewusst ist, das es kein schlechtes Wetter gibt, nur falsche Kleidung. Dennoch war die Synagoge prunkvoll anzusehen und einige bedauerten es sich nicht noch intensiver dem jüdischen Viertel widmen zu können, auch wenn es uns bei dem Gedanken eiskalt den Rücken runter lief, dass nur wenige Meter unter uns Menschen begraben lagen. Zwischen dem Besuch der Synagoge und der darauf folgenden Schifffahrt lag noch einige Zeit, die wir dafür nutzten die Gegend auf eigene Faust zu erkunden, Essen zu gehen oder uns ein wenig auszuruhen. Das Wetter änderte sich leider auch zum Abend hin nicht. Aber wir hatten das Glück, dass unser Schiff überdacht war und so konnten wir die Zeit auf der Moldau bei leckerer Limonade, einem heißen Kaffee oder Tee und Eis und leckerem einheimischen Gebäck genießen. Zuzanna erzählte uns einiges zu den den Sehenswürdigkeiten, die wir vom Schiff aus erblickten, zusätzlich wurden wir über Kopfhörer informiert. Außerdem bot das Schiff eine fantastische Kulisse für wirklich schöne Bilder, sodass der Regen fast vergessen war.
Am Donnerstag hatten wir schon wesentlich mehr Glück mit dem Wetter, bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf die von Agaria Tours erstellte Stadtrallye durchzuführen. Begonnen wurde diese an der John Lennon-Mauer, die an keinem Tag aussieht wie am vorherigen und wieder einmal ein hervorragendes Fotomotiv bot. In Kleingruppen zogen wir los und beantworteten die Fragen, wobei wir uns ab und zu Hilfe bei anderen Reiseführen holten oder aber auf unser erworbenes Wissen der vergangenen Tage zurückgriffen. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Kommunikation als äußerst amüsante Angelegenheit herausstellt, bei der unser ganzes Geschick nötig war auf Englisch zu kommunizieren, wobei die meisten Prager deutsch besser beherrschten als Englisch und kein Problem damit hatten sich erst mal mit uns auf anderen Sprachen zu unterhalten, bevor sie mit der Sprache rausrückten, dass sie Deutsch sprechen.
Nach der Rallye wurden die Gewinner gekürt, wobei eine Gruppe leicht die Zeit vergessen hatte bei ihren Bemühungen alle Fragen zu beantworten und erst später dazu stieß. Zugewinnen gab es einen Gutschein für ein Kaffee mit wirklich leckeren Häppchen, Kuchen und Torten, die wir gemeinsam mit der Klasse verzehrten. Danach machten sich einige auf mit der Seilbahn auf den Berg Petrin zu gelangen um von dort eine sagenhafte Aussicht auf die Stadt zu erhalten, andere versuchten noch ihre letzten Kronen auf den Kopf zu hauen und Mitbringsel für die Familien zu besorgen. Gemeinsam trafen wir uns dann noch zu einem Abendessen im „Serial Burgers“ wo wir eine cremige Suppe als Vorspeise erhielten und danach einen mächtigen Burger mit Pommes, den die wenigsten schafften, da fast alle noch von dem Rallye Gewinn gesättigt waren. Später ließen einige den Abend noch mit Spielen ausklingen, machten letzte Besorgungen und packten ihre Koffer für die Abfahrt am nächsten Morgen.
Der Freitag war der Tag der Abreise und die Koffer waren schwerer den je. So wurde aus einem Koffer der zu Beginn noch 15 kg gewogen hatte, schnell einmal 30 kg und unsere Jungs mussten kräftig mit anpacken, um die Koffer in die Bahn zu hieven. Allgemein war die Rückfahrt ruhiger als die Hinfahrt und es war deutlich zu spüren, dass sich alle auf ihr eigenes Bett freuten. Um 17 Uhr hatten wir dann, nach einer kleinen Diskussion mit einer Bahnfahrerin und dem versuchten Mordanschlag durch eine Kosmetiktasche unseren Heimatbahnhof erreicht und wurden herzlich von unseren Familien in Empfang genommen.
Damit endete unsere Klassenfahrt, ohne Verluste und mit vielen neuen Erfahrungen.