Nachdem eine Projektgruppe im Auftrag der Schulleitung das Raster für die Erstellung eines schulinternen Curriculums erarbeitet hatte, fanden im Frühjahr und Herbst 2011 schulinterne Lehrerfortbildungen statt, um dieses Raster mit Inhalten zu füllen. Die neuen Lehrpläne sind nicht mehr wie ehemals fachsystematisch aufgebaut, sondern sie orientieren sich an den Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler erreichen sollen. Das macht eine Abstimmung zwischen den Fachgebieten und unterrichtenden Lehrkräften absolut unverzichtbar.
Langfristig verfolgt die Georgsanstalt mit der Fortschreibung des schulinternen Curriculums folgende Ziele:
- Schaffung einer gemeinsamen Arbeitsgrundlage für die Kolleginnen
- Verbesserung der Qualität des Unterrichts
- Erhöhung der Verlässlichkeit der Anforderungen
- Transparenz der Leistungsanforderungen für Schüler und außerschulische Partner
- Anpassung der Vorgaben der Rahmenlehrpläne an die Besonderheiten der Schule
- Durchsetzung der Handlungsorientierung des Unterrichts in allen Fachbereichen auf der Basis von Lernsituationen
Die Verantwortung für die Verwirklichung der Ziele haben die jeweiligen Bildungsgangsgruppen (Teams) in den einzelnen Abteilungen. Regelmäßige Treffen auf der Teamebene sichert die Ergebnisse der Arbeit der Fortbildungen und die Weiterentwicklung der gemeinsamen Unterrichtsinhalte.
Hierzu entwickelte das Kollegium der Georgsanstalt zusammen mit den nicht-lehrenden pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Laufe des Jahres 2017 ein Konzept, das darstellt, wie guter Unterricht an unserer Schule umgesetzt werden kann. Sie finden die Vorgehensweise im folgenden Link dokumentiert.
Guter_Unterricht_an_der_GA.pdf
Hiermit wurde also eine Grundlage geschaffen, die sowohl ein gemeinsames Grundverständnis guten Unterrichts dokumentiert und die gleichzeitig auch Handhabe für gegenseitige Unterrichtsbesuche sowie einen Leitfaden für die Bewertung von Unterricht durch die Schulleitung darstellt.
Qualitätsentwicklung seit 1997
Die Georgsanstalt BBS II des Landkreises Uelzen kann als Pionier auf dem Gebiet der systematischen Qualitätssicherung gelten. 1997 begann alles mit einer Zukunftswerkstatt im Bevenser GSI (Gustav-Stresemann Institut). Dort wurden unter Anleitung der damaligen Schulpsychologin Caritas Neuschäfer die Stärken und Schwächen der Schule analysiert und beschlossen, gezielt an der Verbesserung der Zusammenarbeit im Kollegium, der Effektivität von Konferenzen und Besprechungen und vor allem der Unterrichtsinhalte und Unterrichtsmethoden zu arbeiten.
Die Gruppe „Georgsanstalt 2005“ nahm ihre Arbeit auf und gemeinsam mit dem Kollegium beschloss man, sich am Pilotprozess Qualitätsverbesserung nach dem EFQM-Modell zusammen mit anderen zehn niedersächsischen Schulen zu beteiligen.
Die Qualitätssicherung nach dem Modell EFQM European Federation of Quality Management wurde ursprünglich für die Qualitätsverbesserung in Unternehmen entwickelt. In Deutschland war es vor allem Karl-Heinz Kotter, der dieses System auf Schulen übertrug.
Das System beginnt mit einer Selbstbewertung der Organisation bei der Stärken und Verbesserungsbereiche identifiziert werden. Für Bereiche, in denen es etwas zu verbessern gilt, werden gezielte Maßnahmen beschlossen. Diese werden dann priorisiert, das heißt, die Maßnahmen, die als die wichtigsten von allen Beteiligten genannt werden, werden zuerst umgesetzt. Für jede Maßnahme gibt es einen Verantwortlichen und ein Datum zu Umsetzung. Nach einem vorher festgelegten Zeitraum wird überprüft, ob die Maßnahme umgesetzt wurde, bzw. was dazu geführt hat, dass es Schwierigkeiten bei der Umsetzung gab.
Im Jahr 2003 war der erste Selbstbewertungsprozess abgeschlossen und man traf sich zum Beschluss der Maßnahmen wiederum im GSI diesmal unter der Leitung des EFQM-Entwicklers Kotter.
Über 100 Maßnahmen wurden beschlossen, davon 40 sofort umzusetzen, im Jargon der Qualitätssicherung „low hanging fruit“.
Die Steuergruppe der Schule organisierte und begleitete den Prozess der Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen an der Schule.
Im Laufe der nächsten zwei Jahre stellte sich heraus, dass man sich zuviel vorgenommen hatte. Viele der sofort umzusetzenden Maßnahmen waren gar nicht so schnell zu verwirklichen, das Tagesgeschäft Unterricht, Benotung, Besprechungen und Korrekturen geht selbstverständlich vor und für einen hauptamtlichen Qualitätsmanager wie in Unternehmen gibt es in der Schule keinen Platz.
Beim zweiten Konsenstreffen im Jahr 2005 war die Bilanz also gemischt. Positiv war zu vermerken, dass das Kollegium sich gemeinsam auf den Weg der Qualitätssicherung gemacht hat und sich auf diesem Weg auch näher gekommen ist. Auf den ersten Blick enttäuschend war, dass die Schule, was die Umsetzung vieler Maßnahmen anging weiter einer Baustelle glich.
Deshalb begann die Schule die Kriteriengruppen des reinen EFQM-Modells (Führung, Politik und Strategie, Mitarbeiter, Ressourcen und Prozesse und Ergebnisse) mit Hilfe der Prozessbegleiter auf die Verhältnisse in der Schule umzuformulieren. Die Kollegen konnten sich nach Wunsch einer Kriteriengruppe zuordnen.
Die 5 Kriteriengruppen an der Georgsanstalt behandelten die Maßnahmen Arbeit der Schulleitung, Kommunikationswege in der Schule, Mitarbeitermanagement, Ausstattung der Schule und externe Partnerschaften, Verbesserung von Unterricht und Schulleben, Umfragen und Ergebnisse.
Am 27. Juni 2007 konnte nach langer Diskussion und Vorarbeit das Leitbild der Schule als erster Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden Schulprogramm beschlossen werden. Es betont die lange Geschichte der Schule und die ständige Verpflichtung neue Wege in Bildung und Ausbildung zu gehen.
Trotzdem war der erste Schwung des EFQM-Prozesses verflogen und viele Maßnahmen galten nach wie vor als wichtig aber deren Umsetzung war noch in weiter Ferne.
Das wurde besonders deutlich im Bericht der Schulinspektoren, die die Georgsanstalt im Jahr 2007 auf Herz und Nieren prüften. Gelobt wurde die gute Verbindung mit den Ausbildungsbetrieben kritische Anmerkungen gab es bei der Umsetzung der Differenzierung des Unterrichts und der Umsetzung der Bildungsvorgaben in ein schulinternes Curriculum.
Die Schule holte sich ein weiteres Mal Hilfe von außen. Joachim Kreter und Peter Dieckmann moderierten den Strategieworkshop im Februar 2009, der nach einem modifizierten EFQM-Modell durchgeführt wurde.
In Arbeitsgruppen legten Lehrer, Schüler und Vertreter der Betriebe gemeinsam die wichtigsten Verbesserungsbereiche fest. Besonders hilfreich bewerteten die Lehrer die Mitarbeit der anderen Mitglieder der Schulgemeinschaft. Wertvolle Anregungen aus der Sicht der Schüler und Vertreterinnen der Kindergärten flossen in die Auswahl der wichtigen Verbesserungen an der Schule ein. . Gemeinsam konnten folgende Bereiche als vorrangig zu bearbeiten identifiziert werden: Unterrichtsqualität, Verbesserung der Raum- und Sachausstattung auch mit Hilfe von Sponsoren, die Schulkultur, der Umgang mit den Ergebnissen, z. B. aus Umfragen, die Teamentwicklung und weitere Bereiche. Abgeleitet wurden die Bereiche, die zuerst bearbeitet werden müssen aus der Selbstbewertung, dem Leitbild der Schule, der Kritik der Inspektoren, der Umfeldanalyse und dem „Bauchgefühl“. Nach dem Strategieworkshop beschloss die Schulleitung, zwei Projektgruppen zu bilden, denen sich Kolleginnen und Kollegen freiwillig zuordnen konnten.
Die Projektgruppe „Schulkultur“ erarbeitet Vorschläge wie die Schule noch mehr als bisher zu einem Lebensort werden kann an dem Schülerinnen und Schüler sich gern aufhalten und gemeinsam lernen. Die Projektgruppe Unterrichtsqualität hat einen Plan für die Gestaltung und Ausarbeitung eines schulinternen Curriculums erarbeitet. Die Leiter der Projektgruppen wurden in einer Schulung Projektmanagement auf ihre Arbeit vorbereitet. Beide Gruppen haben regelmäßig bei Gesamtdienstbesprechungen Bericht über ihre Arbeit erstattet. Nach einer Phase, die den Kolleginnen und Kollegen Möglichkeit zur kritischen Anmerkung und Korrekturen gibt, werden die Projektergebnisse verbindlich für alle Unterrichtenden. Alle Maßnahmen sollen dazu dienen, dass Qualität an der Schule kein Zufall mehr ist und der Unterricht ständig verbessert und modernen Anforderungen der Berufswelt entspricht.
Den Bericht der Schulinspektion der niedersächsischen Schulinspektion aus dem Jahr 2007 finden Sie unter "Downloads" in den allgemeinen Informationen.
Wie alle Berufsbildenden Schulen niedersachsens arbeitet auch die Georgsanstalt auf der Grundlage des Kernaufgabenmodells (KAM).
Die aktuell vereinbarten Ziele der Georgsanstalt BBS II Uelzen mit der Niedersächsischen Lnadesschulbehörde finden Sie hier: Zielvereinbarungen Georgsanstalt BBS II Uelzen 2016