Am 7. Dezember starteten wir, die 2-3 G1-23, zu unserem Exkursionstag in die Baumschule Lorenz von Ehren. Dieser befindet sich in Hamburg-Marmstorf. Dort produziert der Familienbetrieb auf 350 ha Land verschiedene Bäume und Sträucher. Weitere Produktionsstandorte befinden sich in Bad Zwischenahn und Holm, wo das Unternehmen unter anderem Formgehölze und Jungpflanzen anzieht. Insgesamt hat Lorenz von Ehren an mehreren Standorten – verteilt über ganz Deutschland – Schaugärten, Produktionsbetriebe und Beratungsstellen.
Während der Exkursion konnten wir beobachten, wie auf den Kulturflächen mitten im Schnee einige Bäume mit einem Ballenschneider gerodet wurden. Das Roden ist auch im Winter möglich, solange kein Dauerfrost herrscht. Anschließend wurden die Ballen mit Jute und unverzinktem Draht für den Versand balliert. Jute und unverzinkter Draht verrotten im Boden, so dass der Baum an seinem späteren Standort nicht durch die Balliermaterialien am Einwurzeln gehindert wird.
Nach dem Roden werden die Bäume mit Schlepper und Anhänger eingesammelt. Ca. 40 Angestellte im Büro kümmern sich um die Versandabwicklung im In- und Ausland. 40% der erzeugten Gehölze werden ins Ausland exportiert, wobei Skandinavien, Groß Britannien, die Schweiz und Österreich wichtige Absatzmärkte darstellen. Das Tagesgeschäft besteht aber vorwiegend aus Aufträgen für den Garten- und Landschaftsbau. Auch Großprojekte wie die Bunkerbegrünung in Hamburg oder die Begrünung der Tower-Bridge in London sind von Lorenz von Ehren beliefert worden.
Um auf die Folgen des Klimawandels mit einem angepassten Gehölzangebot reagieren zu können, arbeitet die Baumschule an einem so genannten Klimabaumsortiment. An verschiedenen Standorten wurden unterschiedliche Gehölze über mehrere Jahre hinsichtlich ihrer Klimaresilienz beobachtet und bewertet. Die Ergebnisse sind in einer kleinen Broschüre festgehalten.
Anschließend ging es zur Gemüse-Gärtnerei Sannmann, die in den Marschlanden nahe der Elbe im Süden Hamburgs liegt. Seit 1986 ist die Gärtnerei Demeter-zertifiziert. Dieser Bio-Verband steht für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft: der Mist von der eigens gehaltenen Rinderherde wird auf den Ackerflächen als Dünger genutzt, Erntereste eingearbeitet oder mit dem Mist auf Kompostmieten zu wertvollem Kompost umgewandelt. Demeter-Gärtnereien ist der Einsatz chemisch erzeugter Mineraldünger verboten, Nährstoffe für das Gemüse liefern der Kompost und der Mist.
Zuerst haben wir die Feldsalat-Produktion in den (ungeheizten) Glasgewächshäusern angesehen. Auf 5 ha geschützter Fläche (also unter Glas oder Folie) sowie auf 15 ha Freiland erzeugt das Unternehmen als Hauptkulturen von Frühjahr bis Sommer Mini-Gurken und Tomaten sowie von Herbst bis Winter Feldsalat, Koriander, Petersilie, Schnittkräuter und Schnittsalate. Im Freiland liegt der Fokus auf Grünkohl.
Der Betrieb vermarktet das Gemüse über den Großhandel und über Abo-Kisten. Zur Hauptsaison arbeiten hier inclusive 9 Saisonkräften ca. 30 Personen.
Wir haben zwei sehr unterschiedlich produzierende Betriebe angesehen, die zeigen, wie variabel der Gärtnerberuf ist!
Mehr zur Baumschule von Ehren findet man hier:
Klasse 2-3 G1, Klassenlehrerin Frau Niemann