Betriebsexkursionen in der FOS Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie – Klasse 11
Der Besuch der Fachoberschule 11 in Ebstorf bietet die perfekte Mischung aus Theorie und Praxis:
- ein siebenmonatiges Praktikum auf landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betrieben
- ein zweiwöchiger berufsspezifischer Lehrgang an der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA) sowie
- ein viermonatiger Blockunterricht am Schulstandort in Ebstorf in allgemeinbildenden Fächern und berufsbezogenen Lerngebieten (naturwissenschaftliche Grundlagen, Ökologie und Ökonomie).
All das ist Garant für ein erlebnisreiches Schuljahr und zugleich eine perfekte Vorbereitung auf den Besuch der Klasse 12 der Fachoberschule Agrarwirtschaft mit den Schwerpunkten Agrar, Bio- und Umwelttechnologie.
Das Schuljahr in Klasse 11 wird stets von den vielseitigen Erfahrungen der SchülerInnen auf den von ihnen selbst gewählten Praktikumsbetrieben geprägt. Um diese erlebnisreiche Zeit am Ende des Praktikums im Klassenverband zu teilen, stellen die SchülerInnen ihre Praktikumsbetriebe in der Regel mit Hilfe einer elektronischen Präsentationssoftware vor. Im Schuljahr 2021/22 stand stattdessen nichts Geringeres als ein mehrdimensionales Live-Erlebnis auf dem Stundenplan.
Dank großzügiger Mittel aus einem Sonderbudget im Rahmen des Aktionsprogrammes „Startklar in die Zukunft“ konnten die SchülerInnen ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen direkt vor Ort auf den Praktikumsbetrieben präsentieren. An zwei Exkursionstagen besuchte die Klasse ein weites Feld agrarwirtschaftlicher und gartenbaulicher Wirtschaftszweige: Gut Wulfdorf in Ahrensburg, Hof Wurzelreich in Stelle, Reiterhof Bruns in Ebstorf, Biohöfe Oldendorf in Natendorf, Biohof Eilte in Ahlden und Pur Natur – Die Gartenschule in Uelzen waren die Reiseziele. Allein dem Hundehotel in Himbergen konnte kein Besuch abgestattet werden, um den Pensionsgästen unnötige Aufregung zu ersparen.
Vor Ort eröffnete sich den SchülerInnen jeweils ein Zeitfenster von ca. 1,5 bis 2,5 Stunden, um einen Rückblick auf das Praktikum und einen Einblick in die Betriebsabläufe zu geben. Die reichen Erlebnisse von mehreren Monaten im Rahmen diese Stippvisiten einzufangen, ist selbstverständlich unmöglich, dennoch verstanden es die SchülerInnen einen faszinierenden Einblick in die Praktikumsbetriebe zu geben und beispielsweise Tierzucht und Pflanzenkulturen zu thematisieren, Aufbau und Funktionsweise von Maschinen zu erklären und diverse Vermarktungswege aufzuzeigen sowie besonders eindrückliche Erlebnisse zu schildern. Alle SchülerInnen stellten ihre Praktikumsbetriebe dabei so kenntnisreich und selbstsicher vor, als wären sie schon langjährige MitarbeiterInnen. Nicht selten schlossen sich deshalb auch MitarbeiterInnen oder Besucher den Führungen an. Die große Begeisterung für das Berufsfeld und die Betriebe waren mehr als ansteckend: hier lauschte der Technikfreak den Ausführungen seiner Mitschülerin über die Einbeziehung der Wechselwirkung zwischen kosmischen und irdischen Kräften bei der biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, da staunten diejenigen, die von Hand Gemüse geerntet oder Ställe gemistet hatten über gigantische landwirtschaftliche Maschinen, perfektionierte Sortierungsanlagen sowie hochtechnisierte Kuhställe. Allein der mehr als rege fachliche Austausch unter den SchülerInnen war die Reise wert.
Im Verlauf der zwei Exkursionstage gab es von den SchülerInnen viel Wissenswertes zu erfahren über die Historie der Betriebe, über Zahlen, Daten und Fakten, den Umgang mit Tieren und Kulturen, über die Förderung von Biodiversität, Kooperationen und Vertriebswege sowie vor allem über ihre persönlichen Tagesabläufe, über Hoch- aber durchaus auch Tiefpunkte während der Praktikumszeit. Jeder einzelne Betrieb hinterließ großen Eindruck bei den Besuchern: Highlights stellten die Wasser-büffelherde, die gläserne Käserei und vor allem die so unterschiedliche Ausrichtung der Unternehmen dar. Dass es sich bei allen besuchten landwirtschaftlichen Betrieben um Bio- beziehungsweise Demeter-Betriebe handelte, zeigt das große Interesse an der ökologischen Landwirtschaft unter den SchülerInnen.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Präsentationsweise im Klassenraum berührten die Erlebnisführungen alle Sinne: Probierangebote für feldfrisches Gemüse, Brot aus der Holzofenbäckerei sowie Bio-Schnittkäse aus ca. 70 % Wasserbüffelmilch und 30 % Kuhmilch mit gemahlenen Schabzigerklee wurden dankend angenommen. Auch für Zwischenstopps in Hofcafés und Hofläden wurde sich Zeit genommen.
Die Klasse blickt dankbar auf zwei erlebnisreiche Exkursionstage zurück. Großer Dank richtet sich an die BetriebsleiterInnen und MitarbeiterInnen der Praktikumsbetriebe, die sich für den Besuch der kleinen Reisegruppe von der Georgsanstalt ausnahmslos begeistert zeigten und uns jeden noch so kleinen Winkel ihrer Betriebe erkunden ließen. Herzlichen Dank dafür!
Peter Brause und Lucas Doerr vom Reiseunternehmen Timm aus Bad Bodenteich sei für den sicheren Transport im Kleinbus von Betrieb zu Betrieb gedankt. Ihnen war kein Weg zu verschiedenen Hofstellen, Lager- und Kühlhallen, Ackerflächen und Weiden zu kurz oder zu weit.
Ohne die Unterstützung des Vorhabens durch den Schulleiter Herrn Grunert und den Abteilungsleiter Herrn Meyer sowie die Mittel aus dem Aktionsprogrammes „Startklar in die Zukunft“ hätten diese Exkursionen nicht realisiert werden können. Vielen Dank für die Unterstützung!
Große Anerkennung gilt den SchülerInnen der FOS 11, die ihre Betriebsvorstellungen mit so viel Sorgfalt vorbereitet und mit derart großer Begeisterung durchgeführt haben, dass die Exkursionen den gewünschten Mehrwert hatten: Büffeln [sehr intensiv lernen] mal anders – nämlich live auf den Praktikumsbetrieben und dabei sogar Auge in Auge mit der Wasserbüffelherde in der Allermarsch.
Katharina Peters
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