„Heute lernen die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Forstwirtschaft Klasse 11 der Georgsanstalt am Standort Ebstorf wichtiges Grundlagenwissen, denn mit der Pflanzung von Bäumen nimmt im Wald alles seinen Anfang“, erläutert Olaf Schöne, Mitarbeiter des Niedersächsischen Forstamtes Oerrel, den Projekttag, der direkt im Wald stattfindet. 1.400 Pflanzen, überwiegend Buchen, sollen gepflanzt werden. „Es kommt auf die richtige Technik an“, erklärt Martin Riechers, Forstwirt im Forstamt Oerrel. „Heute pflanzen wir Ballenpflanzen mit einem Pflanzrohr. Die Wurzeln kommen optimal in den Boden, sodass sie sich gut weiterentwickeln können. Das ist extrem wichtig“, bestätigt Olaf Schöne, „Denn die Bäume sollen ja 100 Jahre und länger standfest sein und allen Widrigkeiten möglichst gut trotzen können.“ Wichtig ist auch, standörtlich angepasste Pflanzen in den Wald zu bringen, die mit den Klima- und Bodenbedingungen gut zurechtkommen. Es kommt also auch auf die richtige Herkunft des Pflanzenmaterials an.
Für die Schülerinnen und Schüler wird an einem solchen Tag theoretisches Wissen in der Praxis umgesetzt. „Solche Gelegenheiten sind wertvoll, um Wissen zu vertiefen und zu verankern“, da ist sich Olaf Schöne sicher. Der Praxisbezug spielt im Unterricht an der Georgsanstalt eine große Rolle, denn externe Lehrkräfte, zu denen auch Olaf Schöne gehört, unterrichten u.a. Themen in den Lerngebieten Ökologische Zusammenhänge, Forstbotanik, Wildzoologie, Grundlagen des Waldbaus und Standortkunde. Zudem sind zwei längere Praktikumsphasen in der Klasse 11 vorgesehen, in denen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen praktisch anwenden. Um dann tatsächlich Försterin oder Förster werden zu können oder um ein anderes Studium zu absolvieren, wird in der Klasse 12 die Fachhochschulreife erworben.
Die Schülerinnen und Schüler pflanzen sorgfältig Baum für Baum, nicht zu tief und nicht zu hoch, ein bisschen Erde über den Ballen und nur ganz leicht antreten, damit die Wurzeln nicht gequetscht werden. Nach drei Stunden haben die Schülerinnen und Schüler und zwei Lehramtsstudenten die kleine Freifläche, die durch Borkenkäferfraß entstanden war, aufgeforstet.
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„Nach den Sturm- und Borkenkäferschäden ist die Pflanzung neuer Wälder landesweit eine große Aufgabe. Ich bin froh, den angehenden Försterinnen und Förstern dieses Thema heute anschaulich machen zu können“, sagt Olaf Schöne. „Ich bin begeistert von der hohen Motivation.“
„Und außerdem haben sie bestes Pflanzwetter mitgebracht!“, lacht Martin Riechers, denn die ganzen drei Stunden hat es sachte vor sich hin geregnet. „Ein Segen für die Pflanzen und den Wald nach der langen Trockenheit.“
Munster / Oerrel / Ebstorf 25.09.2019