Gärtnerische Fachexkursion in die Niederlande

Tag 1: Komm wir fahren nach Amsterdam
Nach dem glorreichen EM-Vorrunden-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über die Niederlande, begann der erste Tag mit einer fröhlichen Busfahrt Richtung Holland. Um dort auch freundlich empfangen zu werden, befahl Reiseleiterin Marks das Einholen sämtlicher Beflaggung des Busses und ermahnte alle Teilnehmer zur höflichen Zurückhaltung.

Erstes Etappenziel war der botanische Garten der Ruhr-Uni Bochum, wo wir in zwei Gruppen (GaLaBau u. Produktion) eingeteilt wurden und das Gelände erkundeten.
Die GaLaBau-Grup Auf botanischer Weltreise mit Gärtnermeister Reimann pe wurde auf eine kleine botanische Weltreise geschickt, auf der sie unter Anderem auch einen chinesischen Garten bewundern durfte.
Die zweite Gruppe wurde durch tropische Wälder und sandige Wüsten geführt, wo sie einiges über Vanilla, Bromelia, Cocos, Eichhornia, Echinocactus und Co. in Erfahrung bringen konnten.
Nach dem wir wieder auf der Autobahn Richtung Amsterdam waren, wurde (zur Freude der Nikotinatmer) bald schon wieder eine kurze Pause eingelegt in der zum großen Festmahl gebeten wurde. An dieser Stelle geht ein riesiger Dank, gefolgt von einem großen Lob an die Hauswirt¬schaftsklassen, die uns mit allem was das Herz begehrt für die Reise versorgt haben.
Das zweite Tagesziel war die Firma Dümmen Rheinberg, ein führendes Jungpflanzen-unter¬nehmen in dem wir über die Abläufe der Stecklingsvermehrung und die Versendung der Pflanzen informiert wurden. Sehr interessant war die Verpackmaschine, welche die Pflanzen anhand eines Strichkodes erkennen und einem Kunden zuordnet.
Sie holt die Pflanzen selbstständig aus ihren Paletten und schiebt sie auf Kartongröße zusammen. Um die Pflanzen wird dann ein Karton gefaltet, der mit einer Kunden¬nummer versehen wird. Auch wird der Stellplatz vermerkt, den der Karton dann auf dem CC-Container später einnehmen wird. Über Rollbänder werden die Kartons dann zu ihren CC-Containern geleitet, wo sie dann von Mitarbeitern einsortiert werden. Da der Betrieb Dümmen Rheinberg an der Flower Trial 2012 teil genommen hat, wurden wir nach der Besichtigung noch zum Grillen eingeladen, so kam es, dass sich die Einen den Bauch mit gegrilltem Fleisch, Würsten und Salaten voll schlugen und die Anderen gemütlich Cocktails schlürften.
Kurz nach acht kamen wir dann in Amsterdam am Vondelpark an, wo wir nach einiger Wartezeit dann unsere Zimmer bezogen. Der restliche Abend war dann frei zu gestalten und begann für die meisten mit einer Stadterkundung.

Tag 2: Von großen Hallen, Palmen und Integrationswillen
Der zweite Tag begann Versteigerungshalle in Aalsmeer mit einem reichhaltigen Frühstück und einer kurzen Busfahrt zur Blumenversteigerung Aalsmeer.
Dort wurden wir mittels langer Brücken durch eine riesige Halle geführt und konnten so zusehen wie kleine Elektrofahrzeuge lange Schlangen von Containern durch Halle zogen und immer wieder einige Container auf ein Schienensystem gestellt wurden. Diese Container fuhren dann durch einen der 14 Versteigerungssäle um dort den Kunden zur Sichtung zur Verfügung zu stehen. Durch ein Fenster konnte man bei der Versteigerung zusehen und die großen Versteigerungsuhren beobachten.
Gegen 11 Uhr wurden wir dann herzlich im Betrieb Van Zeldern begrüßt und mit auf einen Rundgang genommen, der von vielen Fragen über Anzucht von Schnittgrün bis hin zum biologischen Pflanzenschutz geprägt war. Wir erfuhren wie man Palmen zieht und vor allem, dass sie sehr lange brauchen um so groß zu werden, bis ein Beach-Club sie kaufen würde.
Um uns von den ganzen Informationen und Pflanzennamen zu erholen, legten wir einen kurzen Zwischenstopp in einer Einkaufspassage ein und tankten unser pädagogisch geschultes Aufsichtspersonal mit Kaffee. Um die Völkerverständigung etwas in Schwung zu bringen und gleichzeitig Integrationsbereitschaft zu signalisieren, deckten sich einige Schüler mit Fanartikeln der niederländischen Nationalmannschaft ein und eigneten sich deren Schlachtgesänge an. Seltsamerweise waren sämtliche Fanartikel im Preis heruntergesetzt. Gut ausgerüstet wurde nun das letzte Tagesziel angesteuert, der Schnittstaudenproduzent Bartelssteck, wo wir hauptsächlich Broschüren und andere Informationsmedien vorfanden, auf Grund der Überschaubarkeit der Ausstellung, war der Aufenthalt recht kurz.
Der restliche Tag wurde wie schon am Vortage zur Stadterkundung genutzt, so kam es, dass doch auffällig viele Schüler im großen doch recht anschaulichen Rotlichtmilieu von Amsterdam anzutreffen waren.
Tag 3: Der Rückzug
Nach einer weiteren (für die meisten doch recht kurzen Nacht) begann der Morgen wieder mit einem leckeren Frühstück und der Aussicht auf eine kräfteraubende Fahrradtour im Regen. Also wurden freudig die Betten abgezogen und die Koffer gepackt. Torben u. Wiebke auf dem Fiets im Moor Mit einer leichten Verspätung fuhren wir los zum Moor Bargerveen und starteten dort unsere Fahrradtour (ohne Regen) durch das erste Naturschutzgebiet mit holländisch – deutscher Kooperation. Wir erfuhren das, dass Moor auf deutscher Seite mittels Brandrodung und auf holländischer Seite mit der Veenkultur abgebaut wurde. An verschiedenen Orten im Moor gab es Schilder auf denen man z.B. Vogelarten des Moores  betrachten konnte.
Nach der Fahrradtour wurde der Bus wieder in Beschlag genommen und Kurs auf die Heimat gesetzt. Da wir mit der Zeit etwas hinterher hingen, fielen die Pausen recht kurz aus, oft war nur Zeit für zwei Bockwürste. Natürlich blieben Schülerverspätungen da nicht aus, wurden aber geschickt mit kleinen wohlbedachten Geschenken an den Lehrkörper vertuscht oder überspielt. Leider wurde die Busfahrt von einem schrecklichen Ereignis überschattet: Die weiblichen Fenstersitzer sprachen sich gegen das einschalten der Klimaanlage aus und schüchterten andere Schüler so ein, dass viele (darunter auch der Verfasser dieses Berichtes) unter nahezu unerträglicher Hitze leiden mussten. Hierfür bedanken wir uns noch einmal herzlich bei Sandra, Jessica und Jana aus der 1F. Die Rettung nahte in Person von Frau Marks, die prompt eine Kuchenpause anberaumte.
Der Rest der Fahrt lief dafür einigermaßen ruhig ab, einige Schüler wurden bereits in Munster ausgesetzt, während der Rest noch bis Uelzen weiterfuhr, um von dort aus die Heimreise anzutreten.

von Jonas Schröder (2G2 11-12)