Das Konsortium Tierwirt China (KTC), bei dem die Georgsanstalt Partner ist, will helfen, die Ausbildung der Mitarbeiter und damit das Management in den chinesischen Betrieben zu optimieren um die biologischen Leistungen zu steigern. Von der Provinzhauptstadt Nanchang mit ihren 5 Millionen Einwohnern, ging des jeden Tag mit dem Kleinbus, den die chinesische Partnerorganisation MRLDO zur Verfügung gestellt hatte, durchs Land. Die chinesischen Partner hatten ein interessantes und ebenso dichtes Besuchsprogramm zusammengestellt und eröffneten uns viele Türen, die sonst ausländischen Besuchern verschlossen bleiben.
Die Reisegruppe konnte den Eindruck gewinnen, dass die chinesischen Betriebe auf einem hohen hygienischen und technischen Niveau arbeiten, jedoch die Mitarbeiter meist nur angelernte Kräfte sind. Investitionen in die Mitarbeiter, so die Botschaft der deutschen Besucher, sind eine kluge Investition und rentieren sich nach kurzer Zeit weil sie einen relativ geringen finanziellen Aufwand erfordern.
Cord Krüger, ehemaliger Schüler der Georgsanstalt, hat dazu bildgestützte Handlungsanweisungen mit den wichtigsten Tätigkeiten rund um die Ferkelerzeugung entworfen, die für Ausbildung und Unterweisung der Mitarbeiter in China eingesetzt werden können. Diese stießen bei der Erprobung vor Ort auf großes Interesse der chinesischen Partner.
Dieter Staack und Uwe Trillmann vom VzF Uelzen nahmen sich einen ganzen Tag Zeit um einen Betrieb zu durchleuchten. Schritt für Schritt gingen sie die Checkliste Betriebsanalyse im Betrieb Wan, der über 1500 Sauen hält, durch.
„Hat der Eber bei der Besamung der Sauen Sicht- und Nasenkontakt?“ „Welche Impfungen werden wann durchgeführt?“ „Wie viele Futtersorten setzen Sie ein?“ wollten die beiden Berater wissen. Huijuan Cheng, die Übersetzerin musste Schwerstarbeit leisten und hatte sich für die Reise intensiv mit der Übersetzung der Fachausdrücke vorbereitet. Abferkelungsrate und Wechselkreuzung zu verstehen fällt auch im deutschen schon schwer.
Dass es nicht nur um Theorie geht, demonstrierte Cord Krüger mit der Siebprobe des Futters und der Wasseranalyse. Seine Empfehlung, das Futter grober zu mahlen, damit die Sauen besser verdauen und das einwandfreie Wasser zu schützen, fand große Anerkennung.
Je besser man über seinen Betrieb Bescheid weiß, umso eher kann man auch die Schwachstellen beseitigen, erläuterte Dieter Staack vom VzF. Ein Sauenplaner gibt, wenn er mit Daten gefüttert wird, wertvolle Entscheidungshilfen für das Management und erleichtert die Arbeit.
„Gibt es auch bald eine chinesische Version?“ will Frau Wan wissen. Die VzF-Mitarbeiter versichern, dass man daran arbeiten werde, sobald es genügend interessierte Betriebe gibt, die die Software erwerben wollen.
Was gibt es außerhalb des Dienstes über die Reise zu berichten? Da ist vor allem die chinesische Küche zu loben, in die die Reisegruppe schmackhafte Einblicke gewinnen konnte. Besonders die Vielfalt der Gerichte und die zahlreichen frischen Zutaten begeisterten, auch wenn der viel verwendete Chili dem ein oder anderen die Tränen in die Augen trieb.
Das Projekt Bildungsexport nach China durch das KTC ist durch diesen Besuch ein gutes Stück weiter gekommen. Ende November wird Frau Wan mit einer Gruppe chinesischer Schweinezüchter Deutschland besuchen. Auf dem Programm stehen Zuchtbetriebe und natürlich auch die Ausbildung an unserer Schule.
(Projektleiter für den Verein zur Förderung von Schulpartnerschaften der Georgsanstalt ist Joachim Meyer, Kontakt über das Schulbüro ist möglich.)
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